Alkohol für Jugendliche: Drogenbeauftragter Streeck fordert härtere Regeln und neues Schulfach Gesundheit

2025-07-15
Alkohol für Jugendliche: Drogenbeauftragter Streeck fordert härtere Regeln und neues Schulfach Gesundheit
Agence France-Presse

Alkoholprävention in Deutschland: Starke Forderungen des Drogenbeauftragten

Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, hat in einem aktuellen Interview deutlich gemacht, dass die aktuellen Alkoholregeln für Jugendliche in Deutschland dringend verschärft werden müssen. Seine Forderungen gehen weit über eine bloße Anpassung hinaus und umfassen die Einführung eines neuen Schulfachs, das sich explizit mit Gesundheit und Suchtprävention auseinandersetzt.

Warum härtere Alkoholregeln notwendig sind

Streeck argumentiert, dass der Konsum von Alkohol unter Jugendlichen nach wie vor ein gravierendes Problem darstellt. Die gesundheitlichen Risiken, die mit dem frühen Alkoholkonsum verbunden sind, sind vielfältig und reichen von psychischen Problemen bis hin zu körperlichen Schäden. Aktuelle Gesetze und Kontrollen reichen seiner Meinung nach nicht aus, um jungen Menschen ausreichend Schutz zu bieten. "Wir müssen die Verfügbarkeit von Alkohol für Minderjährige deutlich einschränken und gleichzeitig ihre Aufklärung verbessern", betont Streeck.

Konkrete Forderungen des Drogenbeauftragten

  • Strengere Kontrollen in Verkaufsstellen: Streeck fordert verstärkte Kontrollen in Supermärkten, Tankstellen und anderen Verkaufsstellen, um sicherzustellen, dass Alkohol nicht an Jugendliche verkauft wird.
  • Erhöhung des Mindestalters: Obwohl das aktuelle Mindestalter für den Alkoholkonsum in Deutschland bei 16 Jahren liegt, plädiert Streeck für eine Anhebung auf 18 Jahre, um den gesundheitlichen Risiken besser Rechnung zu tragen.
  • Neues Schulfach „Gesundheit“: Ein zentraler Bestandteil von Streecks Präventionsstrategie ist die Einführung eines neuen Schulfachs, das sich umfassend mit Gesundheit, Suchtprävention und dem verantwortungsvollen Umgang mit Substanzen auseinandersetzt. Dieses Fach soll Schülern aller Altersstufen altersgerechte Informationen vermitteln und sie für die Risiken sensibilisieren.
  • Aufklärungskampagnen: Neben den rechtlichen und strukturellen Maßnahmen setzt Streeck auf verstärkte Aufklärungskampagnen, die sich gezielt an Jugendliche und ihre Eltern richten.

Die Bedeutung von Bildung und Prävention

Streeck ist überzeugt, dass eine umfassende Präventionsstrategie, die rechtliche Maßnahmen, Aufklärung und Bildung miteinander verbindet, der effektivste Weg ist, um den Alkoholkonsum unter Jugendlichen zu reduzieren und ihre Gesundheit zu schützen. "Wir müssen jungen Menschen die Möglichkeit geben, informierte Entscheidungen zu treffen und die Risiken des Alkoholkonsums zu verstehen", so Streeck.

Reaktionen und Ausblick

Die Forderungen des Drogenbeauftragten Streeck haben in der Politik und der Öffentlichkeit breite Diskussionen ausgelöst. Während einige Experten seine Vorschläge begrüßen und als dringend notwendig erachten, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit und der möglichen Auswirkungen auf die Gastronomie. Unabhängig davon ist klar, dass die Alkoholprävention ein wichtiges Thema bleibt, das kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

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