Generationenkonflikt bei der psychischen Gesundheit: Jüngere leiden, Ältere schweigen – Was wir dagegen tun können

2025-05-07
Generationenkonflikt bei der psychischen Gesundheit: Jüngere leiden, Ältere schweigen – Was wir dagegen tun können
Blick

Eine neue Studie enthüllt eine besorgniserregende Entwicklung in der Schweiz: Ein wachsender Generationenkonflikt bei der psychischen Gesundheit. Während viele Menschen sich subjektiv gesund fühlen, verbergen sich hinter dieser Fassade tiefergehende Probleme, insbesondere bei der jüngeren Generation. Gleichzeitig neigen ältere Menschen dazu, über ihre psychischen Belastungen zu schweigen.

Die Psychologin Chantal Anne Hofstetter beleuchtet in dieser Analyse die Ursachen dieses Phänomens und zeigt Wege auf, wie Betroffenen geholfen werden kann. Die zunehmende Digitalisierung, der Leistungsdruck in Schule und Beruf, soziale Medien und die Unsicherheit über die Zukunft tragen dazu bei, dass junge Menschen häufiger unter Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Problemen leiden. Der gesellschaftliche Druck, immer erfolgreich und glücklich zu sein, verstärkt diesen Effekt.

Warum schweigen ältere Menschen?

Bei älteren Generationen herrschen oft andere Vorstellungen von psychischer Gesundheit und Krankheit. Stigmatisierung, Scham und die Angst, als schwach oder krank wahrgenommen zu werden, führen dazu, dass viele Betroffene ihre Probleme für sich behalten. Hinzu kommt, dass ältere Menschen möglicherweise Schwierigkeiten haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es aufgrund mangelnder Kenntnis, finanzieller Engpässe oder fehlender sozialer Unterstützung.

Die Rolle der Digitalisierung

Die Digitalisierung spielt eine zwiespältige Rolle. Einerseits ermöglicht sie den Zugang zu Informationen und Unterstützung, andererseits kann sie auch zu sozialer Isolation und einem Vergleich mit idealisierten Darstellungen in den sozialen Medien führen. Dies kann insbesondere für junge Menschen belastend sein und zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen.

Was können wir tun?

Chantal Anne Hofstetter betont die Notwendigkeit, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und das Stigma abzubauen. Dazu gehören:

  • Offene Kommunikation: Gespräche über psychische Gesundheit sollten tabulos geführt werden, sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft.
  • Frühzeitige Intervention: Psychische Probleme sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
  • Unterstützungsangebote: Es müssen ausreichend und leicht zugängliche Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Problemen geschaffen werden, sowohl online als auch offline.
  • Generationenübergreifender Dialog: Der Austausch zwischen den Generationen kann dazu beitragen, das Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse zu fördern.
  • Digitale Kompetenz: Junge Menschen benötigen Unterstützung bei der Nutzung sozialer Medien und der Entwicklung einer gesunden Beziehung zu digitalen Technologien.

Die Brücke zwischen den Generationen schlagen und die psychische Gesundheit aller Menschen in den Fokus rücken – das ist die Herausforderung unserer Zeit. Nur so können wir eine Gesellschaft schaffen, in der sich jeder Mensch wohl und unterstützt fühlt.

(Quelle: Basierend auf Erkenntnissen der Studie und der Analyse von Psychologin Chantal Anne Hofstetter)

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