Work-Life-Balance: 3 gefährliche Mythen, die Ihre Gesundheit schädigen – und was wirklich hilft

- Die Herausforderung der Work-Life-Balance: Viele Menschen kämpfen damit, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Doch oft werden dabei falsche Annahmen getroffen, die langfristig der Gesundheit schaden können.
- Psychologin Nora Dietrich im Interview: Die renommierte Psychologin Nora Dietrich erklärt, wie eng Arbeit und psychische Gesundheit miteinander verbunden sind. In einem exklusiven Interview analysiert sie die gängigsten Mythen rund um die Work-Life-Balance und gibt praxisnahe Tipps für ein gesundes Gleichgewicht.
Mythos 1: Mehr ist mehr – die ständige Erreichbarkeit
Viele Menschen fühlen sich verpflichtet, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Sie checken ständig ihre E-Mails, nehmen auch am Wochenende Anrufe entgegen und arbeiten oft bis spät in die Nacht. Doch diese ständige Erreichbarkeit führt zu chronischem Stress und kann das Immunsystem schwächen. Nora Dietrich warnt: "Die Vorstellung, dass man durch ständige Verfügbarkeit produktiver und erfolgreicher wird, ist schlichtweg falsch. Im Gegenteil: Sie führt zu Burnout und Leistungseinbrüchen."
Mythos 2: Work-Life-Balance ist eine Frage der Selbstdisziplin
Oft wird davon ausgegangen, dass man mit genügend Selbstdisziplin seine Work-Life-Balance in den Griff bekommen kann. Doch das ist eine gefährliche Vereinfachung. Nora Dietrich erklärt: "Work-Life-Balance ist nicht nur eine Frage der persönlichen Einstellung, sondern auch der Rahmenbedingungen. Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern klare Grenzen setzen und eine Kultur fördern, in der es akzeptabel ist, auch mal 'Nein' zu sagen."
Mythos 3: Perfektionismus ist der Schlüssel zum Erfolg
Viele Menschen glauben, dass sie nur dann erfolgreich sein können, wenn sie alles perfekt machen. Sie setzen sich unrealistische Ziele und sind ständig mit sich selbst unzufrieden. Doch auch dieser Mythos ist gefährlich. Nora Dietrich betont: "Perfektionismus ist ein Garant für Stress und Unzufriedenheit. Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und auch mal Fehler zu machen. Denn aus Fehlern kann man lernen."
Was wirklich hilft?
- Klare Grenzen setzen: Definieren Sie feste Arbeitszeiten und schalten Sie nach Feierabend Ihre beruflichen Geräte aus.
- Prioritäten setzen: Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Aufgaben und delegieren Sie, was möglich ist.
- Entspannungstechniken: Integrieren Sie regelmäßige Entspannungspausen in Ihren Alltag, z.B. durch Meditation, Yoga oder Spaziergänge in der Natur.
- Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über Ihre Probleme und Sorgen.
- Achtsamkeit praktizieren: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst und genießen Sie die kleinen Dinge im Leben.
Fazit: Work-Life-Balance ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Indem wir uns von falschen Annahmen befreien und uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren, können wir ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben erreichen.