Parkinson-Krankheit: Aggressive Träume und Schlafstörungen als mögliche Frühwarnzeichen?

2025-07-07
Parkinson-Krankheit: Aggressive Träume und Schlafstörungen als mögliche Frühwarnzeichen?
Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Parkinson-Krankheit: Aggressive Träume und Schlafstörungen als mögliche Frühwarnzeichen?

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die Millionen Menschen weltweit betrifft. Lange Zeit wurde sie primär mit motorischen Symptomen wie Zittern, Steifheit und verlangsamten Bewegungen in Verbindung gebracht. Neue Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass Schlafstörungen, insbesondere aggressive Träume, Schlagen oder Treten im Schlaf, bereits Jahre vor dem Auftreten der typischen motorischen Symptome auftreten können und somit als mögliche Frühwarnzeichen dienen könnten.

Was sind die auffälligen Schlafstörungen?

Es geht hierbei nicht um normale, lebhafte Träume. Betroffene berichten von extremen, aggressiven Träumen, in denen sie schlagen, treten oder anderweitig gewalttätig handeln. Diese Träume können so intensiv sein, dass sie den Schlaf stark beeinträchtigen und zu Angstzuständen oder sogar zu Verletzungen führen können. Manchmal treten diese Verhaltensweisen auch im Schlaf selbst auf, ohne dass ein Traum bewusst wahrgenommen wird – sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD).

Die Verbindung zur Parkinson-Krankheit

Studien haben gezeigt, dass Menschen mit RBD ein deutlich erhöhtes Risiko haben, im Laufe der Zeit eine Parkinson-Krankheit oder andere neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz mit Lewy-Körperchen zu entwickeln. Der Mechanismus hinter dieser Verbindung ist noch nicht vollständig verstanden, es wird jedoch vermutet, dass die gleichen neuronalen Prozesse, die für die Entstehung der Parkinson-Krankheit verantwortlich sind, auch die Schlafregulation beeinträchtigen.

Forschung und Tests

Forscher arbeiten intensiv an der Entwicklung von Tests, um das Risiko einer Parkinson-Krankheit bei Menschen mit Schlafstörungen besser einschätzen zu können. Dazu gehören Fragebögen zur Erfassung von Schlafmustern und -erlebnissen sowie bildgebende Verfahren, um Veränderungen im Gehirn zu erkennen. Einige vielversprechende Ansätze sind die Analyse von Biomarkern im Blut oder in der Cerebrospinalflüssigkeit, die auf eine beginnende Schädigung der dopaminproduzierenden Nervenzellen hindeuten könnten.

Was können Betroffene tun?

Wenn Sie unter aggressiven Träumen oder anderen ungewöhnlichen Schlafstörungen leiden, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Parkinson-Krankheit kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Zusätzlich können folgende Tipps helfen:

  • Gute Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafzeiten, ein dunkles und ruhiges Schlafzimmer, Vermeidung von Koffein und Alkohol vor dem Schlafengehen.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und den Schlaf zu verbessern.
  • Medizinische Abklärung: Bei anhaltenden Schlafstörungen sollte ein Arzt auf mögliche Ursachen untersuchen und gegebenenfalls eine Behandlung einleiten.

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