Vermögensaufbau der Zukunft: Chancen für Kluge und Herausforderungen für Erben

2025-06-03
Vermögensaufbau der Zukunft: Chancen für Kluge und Herausforderungen für Erben
Handelsblatt

Die Welt des Vermögens wandelt sich rasant. Während traditionelle Erbschaften und das Horten von Kapital weiterhin eine Rolle spielen, entstehen die größten Vermögen der Zukunft auf andere Weise. Der Vermögenssoziologe Thomas Druyen erklärt im exklusiven Gespräch mit dem Handelsblatt, welche neuen Trends und Chancen sich abzeichnen, welche Voraussetzungen dafür notwendig sind und welche Auswirkungen das für Erben und die nächste Generation hat.

Die neue Dynamik des Vermögensaufbaus

„Das Geld liegt, bildlich gesprochen, auf der Straße“, so Druyen. Doch es erfordert ein scharfes Auge und die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und zu nutzen. Die traditionellen Säulen des Vermögensaufbaus – Immobilien, Aktien, Anleihen – bleiben wichtig, doch ihre Bedeutung relativiert sich angesichts neuer Entwicklungen.

Ein zentraler Faktor ist die **digitale Transformation**. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen und innovative Geschäftsmodelle entwickeln, haben das Potenzial, enorme Vermögen zu generieren. Denken wir an die Erfolge von Technologieunternehmen oder die disruptiven Veränderungen in Bereichen wie FinTech und Künstliche Intelligenz.

Welche Voraussetzungen sind entscheidend?

Druyen betont, dass es nicht nur um das Vorhandensein von Kapital geht, sondern auch um die **richtige Einstellung und Fähigkeiten**. Dazu gehören:

  • Unternehmertum: Die Bereitschaft, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten.
  • Digitales Verständnis: Die Fähigkeit, die Chancen und Risiken der digitalen Welt zu erkennen und zu nutzen.
  • Netzwerk: Der Aufbau und die Pflege von Kontakten zu wichtigen Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft.
  • Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen und neue Kompetenzen zu erlernen.

Die Herausforderungen für Erben

Für Erben bedeutet diese Entwicklung, dass das geerbte Vermögen nicht als passive Einkommensquelle betrachtet werden sollte. Vielmehr müssen sie lernen, **ihr Kapital aktiv zu verwalten und in neue, zukunftsträchtige Bereiche zu investieren**. Dazu gehört auch, sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und ein Verständnis für die Dynamik des digitalen Wandels zu entwickeln.

Druyen warnt davor, sich auf traditionelle Investitionsstrategien zu verlassen. Stattdessen sollten Erben **offen für neue Anlageformen sein**, wie beispielsweise Venture Capital, Private Equity oder Investitionen in Start-ups. Gleichzeitig ist es wichtig, die Risiken zu minimieren und eine diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen.

Die Rolle der Bildung

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die **Bildung**. Druyen betont, dass eine fundierte Ausbildung und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen entscheidend sind, um die Chancen der Zukunft zu nutzen. Dies gilt nicht nur für junge Menschen, sondern auch für ältere Generationen, die sich mit den neuen Technologien und Trends auseinandersetzen müssen.

Fazit: Die Zukunft gehört den Aktiven

Die Welt des Vermögensaufbaus befindet sich im Umbruch. Wer passiv bleibt und auf traditionelle Strategien setzt, wird es schwer haben, im Wettbewerb zu bestehen. Die Zukunft gehört den Aktiven, denjenigen, die bereit sind, Risiken einzugehen, sich anzupassen und in neue, zukunftsträchtige Bereiche zu investieren. Für Erben bedeutet dies, dass sie die Verantwortung übernehmen müssen, ihr geerbtes Vermögen aktiv zu verwalten und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

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