Alkohol für Jugendliche: Sollte "Gesundheit" ein Pflichtfach werden? Experte fordert strengere Regeln

Alkoholprävention in der Schule: Ein dringendes Thema
Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, plädiert für eine umfassendere Alkoholprävention und strengere Regeln für den Umgang von Minderjährigen mit Alkohol. Seine Forderung: Ein verstärkter Fokus auf Aufklärung in Schulen und eine Überprüfung der aktuellen Gesetzeslage.
Der aktuelle Zustand: Lücken in der Prävention
Aktuell gibt es in Deutschland zwar ein Mindestalter von 16 Jahren für den Kauf von Bier und Wein, und 18 Jahren für Spirituosen. Allerdings werden diese Regeln oft nicht konsequent durchgesetzt, und viele Jugendliche haben dennoch Zugang zu Alkohol. Streeck betont, dass die aktuelle Situation zu einem ungesunden Umgang mit Alkohol führt und langfristige gesundheitliche Schäden verursachen kann.
Die Forderung nach einem Pflichtfach "Gesundheit"
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlägt Streeck die Einführung eines Pflichtfachs "Gesundheit" in Schulen vor. In diesem Fach könnten Schülerinnen und Schüler umfassend über die Risiken von Alkohol, Drogen und anderen Suchtmitteln aufgeklärt werden. Es ginge dabei nicht nur um Fakten und Zahlen, sondern auch um die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Risiken und sozialem Druck.
Strengere Alkoholregeln für Minderjährige: Was ist denkbar?
Neben der Aufklärung in Schulen fordert Streeck auch eine Überprüfung der aktuellen Alkoholgesetze. Denkbar wären beispielsweise:
- Erhöhung des Mindestalters für den Kauf von Alkohol.
- Strengere Kontrollen in Verkaufsstellen und Veranstaltungen.
- Erhöhung der Strafen für den Verkauf von Alkohol an Minderjährige.
Warum Alkoholprävention so wichtig ist
Alkoholmissbrauch in jungen Jahren kann schwerwiegende Folgen haben. Neben gesundheitlichen Schäden, wie Leberschäden und neurologischen Problemen, kann Alkohol auch zu Suchtverhalten, Schulproblemen und sozialen Schwierigkeiten führen. Eine effektive Alkoholprävention ist daher eine Investition in die Gesundheit und Zukunft unserer Jugendlichen.
Die Rolle der Eltern und der Gesellschaft
Die Verantwortung für eine gesunde Alkoholprävention liegt nicht nur bei Schulen und Gesetzgebern, sondern auch bei Eltern und der gesamten Gesellschaft. Eltern sollten ihren Kindern ein gesundes Vorbild sein und offen über die Risiken von Alkohol sprechen. Auch die Medien und die Werbung sollten einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern.
Fazit: Gemeinsam für eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik
Hendrik Streecks Forderungen nach einer umfassenderen Alkoholprävention und strengeren Regeln für Minderjährige sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen Alkoholpolitik. Nur durch die Zusammenarbeit von Schulen, Politik, Eltern und Gesellschaft können wir den Alkoholmissbrauch in jungen Jahren wirksam bekämpfen und die Gesundheit unserer Jugendlichen schützen.