Hitze-Inseln in Deutschlands Städten: DLR-Studie zeigt gefährliche Hotspots und Gesundheitsrisiken

2025-08-14
Hitze-Inseln in Deutschlands Städten: DLR-Studie zeigt gefährliche Hotspots und Gesundheitsrisiken
Merkur.de

Eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen hat alarmierende Ergebnisse über die Verteilung von Hitze-Hotspots in deutschen Großstädten geliefert. Zum ersten Mal analysiert das DLR systematisch die Oberflächentemperaturen in Städten mit mehr als einer Million Einwohnern und zeigt deutlich, wie die zunehmende Urbanisierung und der Klimawandel die Gesundheit der Bevölkerung gefährden.

Die Studie, die mithilfe von Satellitendaten durchgeführt wurde, identifiziert Bereiche in Städten, in denen die Temperaturen deutlich höher sind als in ländlichen Gebieten. Diese sogenannten Hitze-Inseln entstehen hauptsächlich durch versiegelte Oberflächen wie Straßen und Dächer, die die Sonnenwärme speichern und abgeben. Dichte Bebauung, mangelnde Grünflächen und die Abwärme von Industrieanlagen tragen ebenfalls zur Verstärkung des Effekts bei.

Gefahr für die Gesundheit

Die Ergebnisse der DLR-Studie sind besorgniserregend. Die höheren Temperaturen in den Hitze-Hotspots können zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, insbesondere bei älteren Menschen, Kindern und Menschen mit Vorerkrankungen. Hitzebedingte Erkrankungen wie Hitzschlag, Dehydration und Atemwegsbeschwerden können die Folge sein. Darüber hinaus kann die Hitze die psychische Gesundheit beeinträchtigen und zu Schlafstörungen und Reizbarkeit führen.

Besonders betroffene Städte

Die Studie zeigt, dass einige Städte in Deutschland besonders stark von Hitze-Inseln betroffen sind. Dazu gehören beispielsweise Berlin, Hamburg und München. In diesen Städten gibt es große Unterschiede in den Oberflächentemperaturen zwischen verschiedenen Stadtteilen. Während einige Stadtteile relativ kühl bleiben, weisen andere extreme Hitze-Hotspots auf.

Maßnahmen zur Reduzierung der Hitze-Insel-Effekte

Um die negativen Auswirkungen der Hitze-Insel-Effekte zu reduzieren, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören:

  • Grünflächen schaffen: Die Anlage von Parks, Grünstreifen und Dachgärten kann die Oberflächentemperatur senken und für eine bessere Luftqualität sorgen.
  • Versiegelte Flächen reduzieren: Der Einsatz von wasserdurchlässigen Materialien bei der Neugestaltung von Straßen und Plätzen kann das Abfließen von Regenwasser verbessern und die Wärme speichernde Wirkung reduzieren.
  • Fassadenbegrünung: Die Bepflanzung von Fassaden kann die Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und die Temperatur im Inneren senken.
  • Schatten spendende Strukturen: Die Installation von Sonnensegeln, Markisen und Bäumen kann für Schatten sorgen und die Hitze reduzieren.
  • Frühwarnsysteme für Hitzeperioden: Die Einrichtung von Frühwarnsystemen kann die Bevölkerung rechtzeitig über bevorstehende Hitzeperioden informieren und ermöglichen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Die DLR-Studie zeigt deutlich, dass die Hitze-Insel-Effekte in deutschen Städten eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung darstellen. Es ist dringend erforderlich, dass Kommunen und Politik Maßnahmen ergreifen, um die Hitze-Insel-Effekte zu reduzieren und die Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen. Nur so kann die Lebensqualität in den Städten erhalten und die Gesundheit der Bevölkerung geschützt werden. Die systematische Analyse des DLR liefert wichtige Daten und Erkenntnisse für die Entwicklung effektiver Strategien zur Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels.

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