Gefährliche Belastung: Reifenabrieb verseucht Schweizer Obst und Gemüse – Was bedeutet das für unsere Gesundheit?
2025-05-06
Blick
Eine alarmierende Studie der EPFL und des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit (BLS) hat ergeben, dass ein beträchtlicher Teil unseres Obstes und Gemüses in der Schweiz mit schädlichen Chemikalien aus Reifen verunreinigt ist. Fast ein Drittel der Proben wies diese Verunreinigungen auf. Diese Entwicklung wirft ernsthafte Fragen nach der Sicherheit unserer Lebensmittel und den potenziellen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit auf.
Was ist Reifenabrieb und wie gelangt er in unsere Nahrungsmittel?
Reifenabrieb, auch bekannt als Mikroplastik aus Reifen, entsteht durch den kontinuierlichen Verschleiß von Reifen während der Fahrt. Winzige Partikel von Gummi, Öl und anderen Chemikalien gelangen dabei in die Umwelt. Wind und Wasser tragen diese Partikel dann auf Felder und Gärten, wo sie von Obst und Gemüse aufgenommen werden können. Die Studie zeigt, dass diese Verunreinigung in der Schweiz weit verbreitet ist und eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Die Ergebnisse der Studie im Detail
Die Studie, durchgeführt von der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLS), analysierte eine Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten, die in der Schweiz angebaut werden. Die Ergebnisse waren besorgniserregend: Fast ein Drittel der Proben enthielt messbare Mengen an Reifenabrieb. Besonders betroffen waren Gemüsesorten, die direkt auf dem Boden wachsen, wie zum Beispiel Salat und Karotten.
Welche Risiken birgt Reifenabrieb für unsere Gesundheit?
Die langfristigen Auswirkungen von Reifenabrieb auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig bekannt. Allerdings enthalten Reifen eine Vielzahl von Chemikalien, darunter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten. Es wird befürchtet, dass die Aufnahme von Reifenabrieb über die Nahrungsmittel zu gesundheitlichen Problemen führen könnte, insbesondere bei Kindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Was kann man dagegen tun?
Die Bekämpfung der Reifenabrieb-Belastung erfordert ein gemeinsames Vorgehen von Regierungen, Automobilherstellern und Verbrauchern. Mögliche Maßnahmen sind:
- Entwicklung umweltfreundlicherer Reifen: Die Automobilindustrie sollte in die Entwicklung von Reifen investieren, die weniger schädliche Chemikalien enthalten und weniger Abrieb verursachen.
- Verbesserung der Straßenreinigung: Eine effektive Straßenreinigung kann dazu beitragen, die Menge an Reifenabrieb in der Umwelt zu reduzieren.
- Förderung nachhaltiger Landwirtschaft: Landwirte können Maßnahmen ergreifen, um die Aufnahme von Reifenabrieb in ihre Pflanzen zu minimieren, beispielsweise durch den Einsatz von Bodendeckern und die Vermeidung von direkter Aussaat.
- Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern: Verbraucher sollten sich über die Risiken von Reifenabrieb informieren und ihre Kaufentscheidungen entsprechend anpassen.
Fazit
Die Studie über die Verunreinigung von Schweizer Obst und Gemüse mit Reifenabrieb ist ein Weckruf. Es ist dringend erforderlich, die Ursachen dieser Belastung zu bekämpfen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Die Forschung muss weitergehen, um die langfristigen Auswirkungen von Reifenabrieb auf die menschliche Gesundheit besser zu verstehen und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln.