Pflege in Bayern: Eine tickende Zeitbombe?
München – Der Sozialverband VdK Bayern schlägt Alarm: Die Pflegeversorgung im Freistaat ist akut gefährdet. Verena Bentele, Präsidentin des VdK Bayern, warnte in München eindringlich davor, dass ohne grundlegende Veränderungen eine „pflegerische Riesenkatastrophe“ droht. Der Schlüssel zur Lösung liegt laut VdK in der Übertragung der Verantwortung auf die Kommunen und einer entsprechenden finanziellen Absicherung durch Bund und Länder.
Die aktuelle Situation: Überlastung und Qualitätsverlust
Die demografische Entwicklung in Bayern sorgt für einen stetig wachsenden Bedarf an Pflegeleistungen. Gleichzeitig kämpfen Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste mit einem Mangel an qualifiziertem Personal und finanziellen Engpässen. Dies führt zu einer zunehmenden Überlastung der Pflegekräfte, einer Verschlechterung der Pflegequalität und einer steigenden Zahl von Menschen, die auf eine adäquate Versorgung verzichten müssen.
VdK-Vorschlag: Kommunale Pflichtaufgabe und staatliche Finanzierung
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert der VdK Bayern, dass die Pflegeversorgung eine kommunale Pflichtaufgabe wird. Das bedeutet, dass die Kommunen verpflichtet werden, eine bedarfsgerechte Pflege zu gewährleisten. Allerdings ist dies ohne eine angemessene finanzielle Unterstützung nicht möglich. Der VdK sieht hier die Verantwortung von Bund und Ländern: „Die Pflege muss von Bund und Ländern finanziert werden, damit die Kommunen ihren Aufgaben nachkommen können“, betont Bentele.
Warum die Kommunen?
Der VdK argumentiert, dass die Kommunen am besten geeignet sind, die lokalen Bedürfnisse zu erkennen und die Pflegeangebote entsprechend anzupassen. Durch die Übertragung der Verantwortung auf die Kommunen wird zudem eine stärkere Bürgernähe und Transparenz gewährleistet.
Die Folgen der Untätigkeit
Sollte die Politik nicht rechtzeitig handeln, warnt der VdK vor schwerwiegenden Folgen: „Wir steuern auf eine Situation zu, in der immer mehr Menschen in Not geraten und die Pflegeeinrichtungen am Limit angelangen. Dies ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine Frage der wirtschaftlichen Stabilität“, mahnt Bentele.
Fazit: Handlungsbedarf ist dringend
Die Situation in der Pflege in Bayern ist ernst. Der VdK Bayern fordert eine rasche und konsequente Reaktion der Politik. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung von Kommunen, Bund und Ländern kann eine pflegerische Katastrophe abgewendet und eine qualitativ hochwertige Pflege für alle Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden.