BMW-Chef Zipse enthüllt: Fünf Schocks, die die Autoindustrie seit 2019 erschütterten – und was die Zukunft bringt

2025-05-26
BMW-Chef Zipse enthüllt: Fünf Schocks, die die Autoindustrie seit 2019 erschütterten – und was die Zukunft bringt
manager magazin

Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender von BMW, blickt zurück auf eine turbulente Zeit. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2019 hat die Autoindustrie eine Reihe von unerwarteten Herausforderungen erlebt. In einem Interview hat Zipse fünf zentrale Überraschungen enthüllt, die ihn und sein Unternehmen maßgeblich beeinflusst haben. Von der globalen Pandemie über die Chip-Krise bis hin zum Ukraine-Krieg – die Ereignisse der letzten Jahre haben die Automobilbranche grundlegend verändert.

Covid-19: Der erste Schock

„Der erste Schock war natürlich Covid-19“, erklärt Zipse. „Niemand hat erwartet, dass die Pandemie die Weltwirtschaft so stark beeinflussen würde. Produktionsstätten mussten geschlossen werden, Lieferketten gerieten ins Stocken, und die Nachfrage nach Autos brach zunächst ein.“ BMW habe jedoch schnell reagiert und Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen zu minimieren. „Wir haben unsere Produktionspläne angepasst, unsere Mitarbeiter geschützt und unsere digitalen Geschäftsmodelle ausgebaut.“

Halbleiterkrise: Ein Engpass, der die Produktion lahmlegte

Der nächste Schock folgte kurz darauf in Form der globalen Halbleiterkrise. „Die Chip-Krise war eine enorme Herausforderung“, so Zipse. „Halbleiter sind für moderne Autos unverzichtbar, und der Mangel an Chips hat unsere Produktion erheblich beeinträchtigt. Wir mussten Fahrzeuge unvollständig ausliefern und Produktionslinien drosseln.“ BMW habe eng mit Halbleiterherstellern zusammengearbeitet, um die Versorgung zu sichern und alternative Beschaffungswege zu erschließen.

Ukraine-Krieg: Ein geopolitischer Wendepunkt

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stellte die Autoindustrie vor eine völlig neue Situation. „Der Krieg hat die geopolitische Landschaft verändert und die Energiepreise in die Höhe getrieben“, sagt Zipse. „Wir mussten unsere Geschäftsaktivitäten in Russland einstellen und unsere Lieferketten neu organisieren.“ BMW habe zudem humanitäre Hilfe für die Ukraine geleistet und seine Mitarbeiter vor Ort unterstützt.

BYD und der Aufstieg der chinesischen Konkurrenz

Zipse sieht auch den Aufstieg chinesischer Automobilhersteller wie BYD als eine wichtige Entwicklung. „BYD ist ein beeindruckendes Unternehmen, das in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat“, sagt er. „Der chinesische Markt ist für uns von großer Bedeutung, und wir müssen uns der Konkurrenz stellen.“ BMW investiert weiterhin stark in Elektromobilität und digitale Technologien, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Die Zukunft der Automobilindustrie

Trotz der zahlreichen Herausforderungen blickt Zipse optimistisch in die Zukunft. „Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel“, sagt er. „Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Geschäftsmodelle werden die Branche grundlegend verändern. BMW ist gut aufgestellt, um diese Veränderungen zu meistern und weiterhin erfolgreich zu sein.“ Er betont die Bedeutung von Innovation, Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit.

Fresenius und Gröner: Nebenbemerkungen einer bewegten Zeit

Neben den großen Themen Automotive, Dieselgate und geopolitische Krisen, erwähnte Zipse auch kurz die Bedeutung von Unternehmen wie Fresenius und die Rolle von Persönlichkeiten wie Cevdet Caner, als Beispiele für die vielfältigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kräfte, die die Welt prägen.

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