Islamismus an Berliner Schule: Bildungssenatorin verteidigt Schulsystem – Kritik von Eltern und Politik

2025-06-05
Islamismus an Berliner Schule: Bildungssenatorin verteidigt Schulsystem – Kritik von Eltern und Politik
Berliner Zeitung

Berlin – Die Diskussion um Islamismus an der Carl-Bolle-Schule in Berlin-Reinickendorf eskaliert. Bildungssenatorin Sandra Scheuer (SPD) betonte im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses, dass es kein „Systemversagen“ gebe. Ihre Aussage löste heftige Reaktionen aus – sowohl von besorgten Eltern als auch von Oppositionspolitikern.

Die Situation an der Carl-Bolle-Schule hatte sich durch mehrere Vorfälle zugespitzt, darunter die Verteilung radikaler Materialien und die vermeintliche Einflussnahme extremistischer Gruppen. Dies führte zu Unsicherheit und Besorgnis bei Schülern, Eltern und Lehrern. Die Elterninitiative „Eltern für Carl-Bolle“ hatte zu der Anhörung im Bildungsausschuss aufgerufen, um ihre Bedenken zu äußern und eine transparente Aufklärung zu fordern.

Bildungssenatorin Scheuer verteidigt das Schulsystem:

„Wir haben eine gute Arbeit geleistet, um den Islamismus an unseren Schulen zu bekämpfen“, erklärte Scheuer. Sie verwies auf Präventionsprogramme und die Zusammenarbeit mit Imamen und muslimischen Organisationen. Allerdings räumte sie ein, dass die Herausforderungen groß seien und eine kontinuierliche Anpassung der Maßnahmen erforderlich sei.

Kritik von Eltern und Opposition:

Die Elternvertreter hingegen äußerten sich enttäuscht über die Reaktion der Senatsverwaltung. Sie bemängelten, dass die Probleme an der Carl-Bolle-Schule seit Monaten bekannt seien, ohne dass konsequente Maßnahmen ergriffen worden seien. Auch die Oppositionsparteien kritisierten Scheuers Darstellung. CDU-Bildungsexpertin Anja Matthias forderte eine umfassende Untersuchung des Vorfalls und eine Überprüfung der Präventionsmaßnahmen.

„Es braucht eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Extremismus in unseren Schulen“, mahnte Matthias. Die AfD forderte sogar die Schließung der Carl-Bolle-Schule und die Einführung einer stärkeren Kontrolle des islamischen Unterrichts.

Konsequenzen und Ausblick:

Die Bildungssenatorin kündigte an, dass die Senatsverwaltung die Zusammenarbeit mit der Carl-Bolle-Schule verstärken und eine externe Untersuchung des Vorfalls in Auftrag geben werde. Zudem sollen die Präventionsprogramme an den Schulen evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden.

Die Debatte um den Islamismus an Berliner Schulen ist noch lange nicht abgeschlossen. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen die Senatsverwaltung ergreifen wird, um das Vertrauen der Eltern und Schüler zurückzugewinnen und die Sicherheit an den Schulen zu gewährleisten.

Die Carl-Bolle-Schule im Fokus:

Die Carl-Bolle-Schule ist eine Sekundarschule in Berlin-Reinickendorf mit einem hohen Anteil muslimischer Schüler. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über Spannungen und Konflikte im Zusammenhang mit extremistischen Tendenzen. Der aktuelle Vorfall hat die Diskussion um die Integration muslimischer Schüler und die Bekämpfung von Extremismus in den Berliner Schulen neu entfacht.

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