EU-USA-Handelsabkommen: Merz begrüßt Einigung – aber warnt vor unrealistischen Erwartungen

2025-07-27
EU-USA-Handelsabkommen: Merz begrüßt Einigung – aber warnt vor unrealistischen Erwartungen
DER SPIEGEL

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die jüngst erzielte Einigung im Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten positiv aufgenommen. Er sieht darin einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung der transatlantischen Beziehungen und zur Reduzierung von Handelshemmnissen. Allerdings mahnt Merz zur Vorsicht und warnt davor, zu hohe Erwartungen an das Abkommen zu stellen.

"Die Einigung ist ein gutes Signal, aber sie ist kein Durchbruch“, erklärte Merz in einem Interview. „Es gibt noch viele offene Fragen und Bereiche, in denen Verbesserungen notwendig sind.“ Er betonte, dass die EU ihre Interessen weiterhin entschlossen vertreten müsse und sich nicht von den USA unter Druck setzen lassen dürfe.

Hintergrund des Handelsstreits

Der Handelsstreit zwischen der EU und den USA hatte sich in den letzten Jahren zugespitzt, insbesondere im Bereich der Agrarprodukte und Stahl. Die USA hatten Zölle auf europäische Waren erhoben, woraufhin die EU mit Gegenmaßnahmen reagiert hatte. Die Einigung sieht vor, dass die USA die Zölle auf Stahl und Aluminium aufheben und die EU ihre Vergeltungsmaßnahmen zurücknimmt.

Merz' Kritikpunkte

Merz äußerte sich kritisch zu einigen Aspekten des Abkommens. Er bemängelte, dass die Interessen europäischer Unternehmen im Bereich der digitalen Dienstleistungen nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Zudem kritisierte er, dass das Abkommen keine konkreten Lösungen für den anhaltenden Streit um staatliche Subventionen für Elektroautos in den USA enthalte.

"Wir müssen sicherstellen, dass europäische Unternehmen gleiche Wettbewerbsbedingungen haben“, sagte Merz. „Die USA dürfen uns nicht mit unfairen Subventionen benachteiligen.“ Er forderte die EU-Kommission auf, sich in den Verhandlungen mit den USA stärker für die Interessen der europäischen Wirtschaft einzusetzen.

Bedeutung für die transatlantischen Beziehungen

Trotz seiner Kritikpunkte betonte Merz die Bedeutung der Einigung für die transatlantischen Beziehungen. Er hob hervor, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA in vielen Bereichen unerlässlich sei, insbesondere in Bezug auf die Bewältigung globaler Herausforderungen wie den Klimawandel und die Terrorismusbekämpfung.

"Die transatlantische Partnerschaft ist auch in einer Zeit geopolitischer Spannungen wichtiger denn je“, erklärte Merz. „Wir müssen unsere Zusammenarbeit vertiefen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.“ Er äußerte die Hoffnung, dass die Einigung im Handelsstreit ein positives Signal für die zukünftige Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und den USA sei.

Ausblick

Die Einigung im Handelsstreit ist ein erster Schritt, aber es bleibt noch viel zu tun, um die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA nachhaltig zu verbessern. Es wird erwartet, dass die Verhandlungen in den kommenden Monaten fortgesetzt werden, um offene Fragen zu klären und weitere Verbesserungen zu erzielen.

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