Ukraine-Krieg: Reisner warnt vor Ablenkungsmanövern – Russischer Vormarsch stockt an Hindernissen

2025-05-12
Ukraine-Krieg: Reisner warnt vor Ablenkungsmanövern – Russischer Vormarsch stockt an Hindernissen
n-tv

Während in Istanbul Verhandlungen geführt werden, zeigt sich an der Front ein anderes Bild. Oberst Markus Reisner, ein österreichischer Militärexperte, hält die Gespräche für ein Ablenkungsmanöver. Er betont, dass die ukrainischen Streitkräfte eine neue Taktik entwickelt haben, um den russischen Vormarsch zu behindern und zu verlangsamen.

Russischer Angriff stockt an Stacheldraht und Minen

Die russische Armee hat in den letzten Wochen versucht, in der Ostukraine voranzukommen, insbesondere in den Regionen Donezk und Luhansk. Doch ihre Bemühungen werden durch die ukrainischen Verteidiger immer wieder vereitelt. Reisner erklärt, dass die Russen derzeit an sogenannten „Stacheldraht-Feldern“ hängen bleiben – dichte Barrieren aus Stacheldraht, Minen und anderen Hindernissen, die von den Ukrainern errichtet wurden.

„Die Russen stoßen an Grenzen, die von den Ukrainern mit viel Aufwand errichtet wurden. Es ist ein sehr schwieriges Gelände für jeden Angriff“, so Reisner in einem Interview. Er fügt hinzu, dass die Ukrainer auch ihre Verteidigungslinien immer weiter nach hinten verlegen, um den Russen noch mehr Zeit zu rauben und sie in die vorbereiteten Fallen zu locken.

Neue ukrainische Taktik: Verzögerung und Schwächung

Die neue Taktik der ukrainischen Armee zielt darauf ab, den russischen Vormarsch zu verlangsamen und ihre Kräfte zu schwächen. Anstatt sich in direkten Konfrontationen zu messen, konzentrieren sich die Ukrainer darauf, die russischen Truppen in den vorbereiteten Hindernisfeldern festzusetzen und sie durch gezielte Angriffe zu dezimieren.

Reisner erklärt, dass diese Taktik äußerst effektiv ist, da sie den Russen die Möglichkeit nimmt, ihre Angriffe zu koordinieren und ihre Reserven einzusetzen. „Je länger die Russen in diesen Hindernisfeldern feststecken, desto mehr Ressourcen verbrauchen sie und desto anfälliger werden sie für Gegenangriffe“, so der Experte.

Verhandlungen als Nebensache?

Die Verhandlungen in Istanbul werden von Reisner kritisch gesehen. Er vermutet, dass es sich dabei um ein Ablenkungsmanöver handelt, um die öffentliche Meinung zu beruhigen und den Druck auf die Ukraine zu verringern. Er betont, dass die Situation an der Front weiterhin ernst ist und dass die ukrainischen Streitkräfte weiterhin auf ihre eigene Stärke und ihre neuen Taktiken vertrauen müssen.

„Die Verhandlungen sind wichtig, aber sie dürfen nicht von der militärischen Realität ablenken. Die Ukraine muss weiterhin ihre Verteidigung stärken und ihre Angriffe auf die russischen Stellungen fortsetzen“, so Reisner abschließend.

Die Entwicklung der Lage in der Ostukraine bleibt angespannt. Die russischen Streitkräfte versuchen weiterhin, voranzukommen, während die ukrainischen Verteidiger entschlossen sind, ihr Land zu verteidigen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die neuen Taktiken der Ukrainer ausreichen, um den russischen Vormarsch endgültig zu stoppen.

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