Infantino-Zorn: Top-Fussballbosse verlassen FIFA-Kongress – Neuendorf unter den Protestierenden

Asunción, Paraguay – Ein beispielloser Protest erschütterte den FIFA-Kongress in Asunción: Mehrere hochrangige europäische Fußballverbandschefs, darunter auch der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Bernd Neuendorf, verließen den Saal als Zeichen des Unmuts über die umstrittene Führung von FIFA-Präsident Gianni Infantino.
Der Auslöser für diesen dramatischen Schritt war eine mehr als dreistündige Verspätung bei der Eröffnung des Kongresses. Die anwesenden Delegierten, darunter die Präsidenten zahlreicher nationaler Fußballverbände, waren sichtlich frustriert und zeigten ihrer Unzufriedenheit Ausdruck, indem sie den Saal verließen. Dieser kollektive Rückzug gilt als deutliches Zeichen der wachsenden Kritik an Infantinos Führungsstil und der Organisation der FIFA.
Die Hintergründe der Kritik
Die Verspätung ist dabei nur ein Symptom eines tieferliegenden Problems. Seit Jahren mehren sich die Stimmen, die Infantinos Amtszeit kritisieren. Vorwürfe von mangelnder Transparenz, übermäßigen Reisekosten und einer zu starken Zentralisierung der Macht bei der FIFA werden laut. Der Skandal um die Vergabe der WM 2022 in Katar hat das Ansehen des Weltfußballverbands zusätzlich beschädigt und die Forderungen nach Reformen verstärkt.
Neuendorfs Rolle und die Reaktion der DFB
Bernd Neuendorf, der die deutsche Delegation zum Kongress führte, bestätigte den kollektiven Rückzug aus dem Saal. "Die Verspätung war inakzeptabel und wirft Fragen nach der Organisation der FIFA auf“, erklärte Neuendorf gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte, dass der DFB die Notwendigkeit von Reformen bei der FIFA sieht, um das Vertrauen der Mitgliedsverbände zurückzugewinnen.
Was bedeutet der Protest für die Zukunft?
Der Protest der Verbandschefs ist ein klares Signal an Gianni Infantino und die FIFA-Führung. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Schritt haben wird. Es ist denkbar, dass der Druck auf Infantino wächst und er gezwungen sein könnte, Zugeständnisse zu machen oder sogar seinen Rücktritt in Erwägung zu ziehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die FIFA in der Lage ist, die Kritik ernst zu nehmen und die notwendigen Reformen umzusetzen, um das Vertrauen der internationalen Fußballgemeinschaft zurückzugewinnen. Die Zukunft des Weltfußballs könnte davon abhängen.
Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Kontrolle und Transparenz innerhalb der FIFA, um sicherzustellen, dass das Wohl des Fußballs im Vordergrund steht und nicht politische oder wirtschaftliche Interessen.