Kontroverse Entscheidung: Hamburger Fegebank setzt auf CO2-Speicherung im Meer – Was steckt dahinter?

2025-08-06
Kontroverse Entscheidung: Hamburger Fegebank setzt auf CO2-Speicherung im Meer – Was steckt dahinter?
tagesschau.de

Die Hamburger Stadtregierung und insbesondere Senatorin für Umwelt, Port und Energie, Anna Gallwas, stehen in der Kritik, nachdem sie sich für den Einsatz der umstrittenen Carbon Capture and Storage (CCS)-Technologie ausgesprochen hat. Der Plan sieht vor, Kohlendioxid (CO2) im Meeresboden zu speichern, um die Klimaziele zu erreichen. Diese Entscheidung hat eine Welle der Kritik ausgelöst, da die langfristigen Auswirkungen der Maßnahme auf die Meeresökosysteme und die Sicherheit der Speicherung noch unklar sind.

Was ist CCS und warum ist es umstritten?

CCS ist ein Verfahren, bei dem CO2 aus industriellen Prozessen oder direkt aus der Atmosphäre abgeschieden und dann tief unter der Erde oder im Meer gespeichert wird. Befürworter argumentieren, dass CCS eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen spielen kann, insbesondere in Branchen, in denen die Dekarbonisierung schwierig ist. Kritiker hingegen warnen vor potenziellen Risiken, wie z.B. Leckagen, die zu einer Freisetzung von CO2 in die Umwelt führen könnten, oder negativen Auswirkungen auf marine Lebensräume.

Hamburger Ansatz: CO2-Speicherung im Meeresboden

Der konkrete Plan der Hamburger Stadtregierung sieht vor, CO2 in geologischen Formationen unter dem Meeresboden zu speichern. Die Senatorin betont, dass dies notwendig sei, um die ambitionierten Klimaziele der Stadt zu erreichen. Sie verweist auf internationale Forschungsergebnisse, die die Machbarkeit und Sicherheit dieser Technologie belegen sollen. Allerdings betonen Umweltverbände und Wissenschaftler, dass die Risiken nicht ausreichend untersucht sind und dass alternative Lösungen, wie z.B. die Reduzierung des CO2-Ausstoßes an der Quelle, Vorrang haben sollten.

Kritik und Bedenken

Die Kritik an der Entscheidung der Hamburger Stadtregierung ist vielfältig. Umweltorganisationen bemängeln, dass die CO2-Speicherung im Meer eine Ablenkung von den eigentlichen Ursachen der Klimakrise darstellt – nämlich der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Sie fordern stattdessen eine konsequente Umstellung auf erneuerbare Energien und eine Reduzierung des Energieverbrauchs. Auch Wissenschaftler äußern Bedenken hinsichtlich der langfristigen Sicherheit der Speicherung und der potenziellen Auswirkungen auf marine Ökosysteme. Es besteht die Sorge, dass Leckagen zu einer Versauerung des Meerwassers führen könnten, was wiederum negative Folgen für marine Lebewesen hätte.

Die Debatte geht weiter

Die Entscheidung der Hamburger Stadtregierung hat eine breite öffentliche Debatte ausgelöst. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickelt und ob die Pläne für die CO2-Speicherung im Meer tatsächlich umgesetzt werden. Eines ist jedoch klar: Die Suche nach wirksamen und nachhaltigen Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise erfordert einen umfassenden Ansatz, der sowohl technologische Innovationen als auch politische Maßnahmen und Verhaltensänderungen berücksichtigt.

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