US-Gesetze vs. DSGVO: Wie US-Technologie den europäischen Datenschutz gefährdet

2025-07-11
US-Gesetze vs. DSGVO: Wie US-Technologie den europäischen Datenschutz gefährdet
Golem.de

Die Beziehung zwischen den USA und der Europäischen Union ist komplex, besonders wenn es um Datenschutz geht. Die sogenannte 'Cloud Act' und andere US-amerikanische Gesetze könnten die Einhaltung der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) erheblich erschweren und die Privatsphäre europäischer Bürgerinnen und Bürger gefährden. In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe, die potenziellen Auswirkungen und mögliche Lösungsansätze.

Die Cloud Act: Ein amerikanisches Gesetz mit globalen Folgen

Die 'Cloud Act' (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) wurde 2018 in den USA verabschiedet und ermöglicht es US-Behörden, auf Daten zuzugreifen, die von US-Unternehmen weltweit gespeichert werden – unabhängig davon, wo sich die Server befinden. Das bedeutet, dass US-Unternehmen wie Google, Amazon, Microsoft und Facebook gezwungen sein könnten, Daten europäischer Nutzer an die US-Regierung herauszugeben, selbst wenn diese Daten unter die DSGVO fallen.

Der Konflikt zwischen US-Gesetzen und der DSGVO

Die DSGVO ist eine der strengsten Datenschutzgesetze der Welt. Sie gibt europäischen Bürgerinnen und Bürgern das Recht auf Kontrolle über ihre persönlichen Daten und schränkt die Möglichkeiten von Unternehmen ein, diese Daten zu sammeln, zu verarbeiten und weiterzugeben. Die 'Cloud Act' steht jedoch in direktem Konflikt mit der DSGVO, da sie US-Unternehmen dazu zwingt, Daten herauszugeben, selbst wenn dies gegen europäisches Recht verstößt.

Die Auswirkungen auf europäische Unternehmen und Bürger

Die potenziellen Auswirkungen dieses Konflikts sind enorm. Europäische Unternehmen, die US-amerikanische Cloud-Dienste nutzen, könnten gezwungen sein, sensible Daten an die US-Regierung herauszugeben, was ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihr Vertrauen bei Kunden gefährden könnte. Auch europäische Bürgerinnen und Bürger könnten von den Folgen betroffen sein, da ihre persönlichen Daten in die Hände US-amerikanischer Behörden gelangen könnten.

Der Schrems II-Urteilsfall: Ein Wendepunkt

Der Fall Schrems II, der 2020 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden wurde, hat die Situation weiter verschärft. Der EuGH erklärte das 'Privacy Shield', ein Abkommen, das den Datentransfer zwischen den USA und der EU regeln sollte, für ungültig. Dies liegt daran, dass der EuGH feststellte, dass das US-amerikanische Rechtssystem nicht ausreichend Schutz für europäische Daten bietet.

Mögliche Lösungsansätze

Die Lösung dieses Konflikts ist komplex, aber nicht unmöglich. Mögliche Lösungsansätze sind:

Fazit

Der Konflikt zwischen US-Gesetzen und der DSGVO stellt eine ernsthafte Bedrohung für den europäischen Datenschutz dar. Es ist wichtig, dass die EU und die USA eine Lösung finden, die die Privatsphäre europäischer Bürgerinnen und Bürger schützt und gleichzeitig die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen aufrechterhält. Die Zukunft des Datenschutzes in Europa hängt davon ab.

Empfehlungen
Empfehlungen